Bei treibgasbetriebenen Dosieraerosolen befindet sich der Wirkstoff - suspendiert in einem Treibgas - im Innern eines Druckbehälters. Aus diesem wird er durch Herunterdrücken des Behälters über eine Düsenöffnung im Mundstück des Inhalators mittels einer Treibgaswolke vernebelt und gleichzeitig vom Patienten eingeatmet. Spätestens seit dem Jahr 2006 sind alle auf dem Markt befindlichen Dosieraerosole FCKW-frei.
Bei der Inhalation geht man folgendermaßen vor:
Treibgasbetriebene Dosieraerosole sind in der Regel leicht überfüllt, sodass nach Ablauf der vom Hersteller angegebenen Anzahl von Sprühstössen (z.B. 200 Hübe) noch weiteres Aerosol versprüht werden kann. Da bei weiteren Hüben die deklarierte Dosierung jedoch nicht mehr gewährleistet ist, sollte die angegebene Hubanzahl nicht überschritten werden.
Die zeitliche Koordination zwischen Auslösen des Sprühstosses und Einatmen der entstehenden Aerosolwolke bereitet häufig Schwierigkeiten, vor allem bei Kleinkindern und älteren oder dementen Patienten, für die diese Art der Wirkstoffapplikation deshalb ungeeignet ist. Hinzu kommt, dass nur wenige Wirkstoffpartikel mit einer optimalen Grösse tatsächlich ihren Wirkort in den tiefen Alveolen der Bronchien erreichen. Grössere Partikel schlagen sich schon im Mund-Rachenraum nieder, kleinere Partikel werden wieder ausgeatmet. Dies führt dazu, dass bei Anwendung von Dosieraerosolen 90% des inhalierten Wirkstoffs entweder schon im Mundraum zum Erliegen kommen (was vor allem bei inhalativen Corticoiden zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Pilzbefall und Heiserkeit führt) oder von dort in den Magen-Darm-Trakt verschluckt und dort inaktiviert werden.
Abhilfe schaffen sogenannte "Abstandshalter", auch Spacer genannt. Dies sind meist birnen- oder röhrenförmige Kunststoffbehälter, die am Mundstück des Inhalators befestigt und am anderen Ende mit den Lippen umschlossen werden. Dadurch schlagen sich zu grosse Wirkstoffteilchen bereits im Spacer nieder und die Koordination des Sprüh- und Atemvorgangs wird deutlich erleichtert. Man geht so vor: reinsprühen, verschliessen, leer atmen. Für Kinder gibt es spezielle Spacer, die das Entleeren des Spacers durch mehrmaliges Ein- und Ausatmen ermöglichen.
Zur lokalen Therapie bestimmter Atemwegserkrankungen wie Bronchialasthma und COPD (chronisch obstruktive Lungenkrankheit) kommen verschiedenste Typen von Inhalationsgeräten zum Einsatz. Sie lassen sich folgenden Haupttypen zuordnen:
Die inhalative Therapie sowohl mit kurz- und langwirksamen bronchienerweiternden Substanzen als auch mit entzündungshemmenden Corticoiden ist sehr gut verträglich. Die weit verbreitete "Cortisonangst" ist bei dieser Art der Therapie unbegründet, im Gegenteil: die regelmässige Inhalation eines Cortisonpräparates ist essentiell für die Bekämpfung der entzündlichen Veränderungen in den Bronchien und damit für den Therapieerfolg. Bei korrekter Handhabung der Inhalationsgeräte birgt sie praktisch keine Nebenwirkungen im Organismus.
Wird eine Kombinationstherapie mit bronchienerweiternden und cortisonhaltigen Präparaten durchgeführt, gibt es folgende zwei Möglichkeiten. Entweder enthält das Inhalationspräparat beide Wirkstoffe in Kombination oder es müssen zwei verschiedene Geräte eingesetzt werden. Hierbei sollte stets zunächst das bronchienerweiternde Mittel inhaliert werden. Nach ca. 15min folgt dann das Cortisonpräparat, welches nun tiefer in die Lungenbläschen eindringen und effektiver wirken kann.
Die Anwendung von Inhalationsgeräten ist für einen Neuling häufig mit zahlreichen Schwierigkeiten verbunden. Daher ist eine gute Schulung und Beratung Grundvoraussetzung für den Therapieerfolg. Sie finden weitere Artikel mit einem kurzen Überblick über Dosieraerosole sowie Pulverinhalatoren auf unserer Homepage. Daneben berät Sie das Team der Fortuna-Apotheke gerne vor Ort zur Inhalationstherapie und weist Sie in die korrekte Handhabung ein.